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FANTASY BASEL – The Swiss Comic Con 2019 ist die grösste Convention für Popkultur in der Schweiz.
Mein Erlebnisbericht als Volunteer des Swiss Space Museum SSM.
Anfangs Mai hatte ich Gelegenheit als Volunteer des Vereins Swissspace Museums die Premiere der Roadshow «Liftoff to Space» an der Fantasy 2019 in Basel, zu unterstützen. Als Vereinsmitglied wollte ich unseren Präsidenten Guido Schwarz in seiner Mission unterstützen und so reiste ich am Donnerstag früh nach Basel.
Auf dem Messegelände angekommen musste ich mich erst, wie viele andere auch, orientieren und den abgemachten Eingang finden. Bereits nach neun Uhr war in und um die Hallen ein emsiges Treiben. Kurz darauf habe ich dann Manuela Roth, die Frau von Guido und Leiterin des Aufbaus, in der zweiten Etage getroffen. Sie führte mich zu unserem Standplatz, welcher ca. 600 m2 umfasste und sich in der grossen Halle befand, wo auch die live Competitions der Cosplayer stattfanden.
Erst einmal lief gar nichts. Wir erwarteten noch eine Lastwagenlieferung mit weiteren Paletten. Nebenan stand ein ‚Roli‘ welcher ich benutzen durfte und so fing mein Arbeitseinsatz am ersten von vier Tagen an. Für Guido war es das erste Mal, mit so viel Material an einer Ausstellung dabei zu sein. Es gab auch vieles, dass direkt an Fabrik geliefert wurde und so mussten wir uns entsprechend Zeit nehmen, um alles zu verstehen im Aufbau. Speziell die acht mobilen Rundwände benötigten viel Zeit. Doch trotz der Umstände haben wir alle gut und professionell zusammengearbeitet. Auch wurden wir etwas später von weiteren Volunteers unterstützt und das ganze kam langsam in die Gänge.
Zwischendurch versorgte uns Manuela mit Sandwhiches und Getränken und wir waren froh, kurz eine Pause zu machen und hatten Zeit für einen Schwatz. Der Aufbau gestaltete sich (für mich) dann doch etwas sehr anstrengend. Im Laufe des Nachmittages konnten wir so manches Palett lehren und zahlreiche Vitrinen aufstellen. Ich lernte dabei auch Marco (VR World) und Micki kennen, welche beide ebenfalls seit einiger Zeit im Verein von Guido mitmachen. Es war schon nach sechs, als mir Guido mitteilte, dass ich mich langsam auf den Heimweg machen könne. Also habe ich noch ein paar Paletten rumgekarrt und mich gegen sieben von den Helfern und dem Team verabschiedet. Mit dem Ersatzbus, bedingt durch die Baustellen um den Bahnhof, fuhr ich zurück zum Marktplatz. Leider fühlten sich meine Füsse und Beine an, als wären sie mit Blei gefüllt. Ich muss gestehen, als ich wieder zu Hause war, fühlte ich mich ziemlich k.o. Noch schnell eine Dusche, etwas TV und schon bald legte ich mich schlafen.
Am darauffolgenden Freitagmorgen nahm ich wieder den Zug nach Basel und fand mich um zehn ein in der Fanasy bei meinen Kolleginnen und Kollegen. Jetzt gings noch um den letzten Schliff. Der Srom musste fertig verlegt werden, die letzten Ausstellungsgegenstände wollten platziert werden und so manches kleine Dings benötigte Aufmerksamkeit. Heute sollte die Fantasy eröffnet werden. Für die VIP Gäste ging die Messe bereits eine Stunde früher auf, d.h. um elf. Und tatsächlich kamen kurz darauf bereits einige Neugierige. Die meisten jedoch waren wohl eher Journis, Fotografen oder Influencer, welche sich unseren Stand anschauten. Im Laufe des frühen Nachmittages konnten auch wir dann alle Arbeiten abschliessen. Es lag so etwas wie eine Freude in der Luft über das erreichte und so etwas wie eine Vorfreude über das noch Kommende.
Schon bald sahen wir die ersten Cosplayers an unserem Stand vorbeiziehen. Einige in aufwändigen selbstgebastelten Kostümen. Andere in teuer gekauften Dress, wie bspw. den Marvelhelden Tony Stark alias Iron Man aus dem Fantasyfilm Avengers. Begleitet wurde dieser durch seinen Mitstreiter Power Pack. Auch die Star Wars Fraktion liess nicht lange auf sich warten. In unmittelbarer Nachbarschaft zu unserem SSM Stand stand ein 1:1 Mockup eines TIE-Fighters. Dieses authentisch aussehende Model wurde von einer deutschen Crew prmoted. Ein Crewmitglied erzählte mir etwas über das Ungetüm. Über sechs Meter hoch, einige hundert Kilo schwer und abenommen vom deutschen TÜV (oder so etwas ähnliches). Dabei erklärte er mir auch die Bedeutung des Namens ‚TIE‘. Twin Ion Engine. Aha! Ok, verstehe. Das mussten ja Ionen Antriebe sein, mit diesen grossen Seitenflossen.
Im Umfeld des TIE-Fighters war auch die 501. Galactic Legion zu Hause. Stoormtroopers, Baba Fett, Imperial Officers, TIE Pilots, R2D2, Darth Vader und weitere waren zu sehen und gaben ihr Bestes. Anderenorts waren Chewbacka ‚Chewi‘, Han Solo oder Prinzessin Lea zu sehen. Natürlich gab es zahlreiche weitere Charactere als Cosplayers zu bewundern. Ich kann sie gar nicht alle aufzählen, so viele waren dort. Nachmittags hatte ich Pause und so schlenderte ich auf der zweiten Etage rund um den Donut im Hauptgebäude. Bereits am Freitagnachmittag hatte es schon ziemlich Betrieb. Mit meiner Kamera machte ich einige Fotos und kam mit Ausstellern, Cosplayern und Besuchern ins Gespräch. Meine Füsse und Beine meldeten sich und so schlenderte ich wieder zurück an unseren Stand. Hinter dem Welcome Desk verbrachte ich zusammen mit Manuela und Micki eine gute Zeit und betreute die Fragenden oder verkaufte unsere Merchandising Artikel. Am Abend schliesslich nahm ich wieder den Ersatzbus, fuhr an die Markthalle und stieg in den Zug nach Zürich.
Samstagmorgen und schon wieder auf Achse. Aber diesmal war beim Messeeingang alles etwas anders. Unzählige Cosplayers, Helfer und sonstige Leute drängten sich beim Eingang. Zum Glück winkte mich der Security gleich durch, als er mein blaues Armband sah, welches für die gesamte Messedauer gültig war. Auch haben wir von Manuela ein Badge zum Umhängen bekommen, auf dem unser Name stand. Kleiner Hinweis am Rande: Vielleicht haben wir beim nächsten Event ein SSM-Lanyard? Jedenfalls musste ich mich durch die Crowd wühlen, bis ich an unserem Stand ankam. Micki und Manuela waren bereits dort und begrüssten mich. Wie gestern übernahm ich wieder den Welcome Desk. Etwas später sah ich den VJ einer bekannten WebZine, wie er zusammen mit Guido als Interviewpartner an einen unserer Infopoints schlenderte. Eigentlich wollte ich die beiden fotografieren, doch als ich mir die ersten Fotos auf der Kamera anschaute, sah ich nur ein verzerrtes farbiges gekraxel. Meine Speicherkarte war defekt.
Das geht ja gar nicht! Sofort meldete ich mich bei Manuela ab, nahm eine Jacke und machte mich auf die Suche nach einer Speicherkarte. Ich dachte, wenn hier so viele Games, Konsolen und Gadgets verkauft werden, muss es sicher auch irgendwo einen Speicherstick zu kaufen geben. Aber falsch gedacht. Nichts dergleichen. Also blieb nur der Weg in den nächsten Medialaden. Und der befand sich soweit in Erinnerung, beim Hauptbahnhof SBB in der ersten Etage, zuhinterst und wieder zuunterst. Also hin, kaufen, zurück. Es hat dann doch noch funktioniert und nach einer knappen dreiviertel Stunde konnte ich den Stick austauschen. Nur dumm, dass ich das Interview vom Morgen verloren habe. Aber was solls. Alles ist vergänglich – Journis und Gelegenheiten erst recht. Den Rest kann ich gut wieder aufholen. Nur dranbleiben.
Im laufe des Tages konnte ich dann so manche Schnappschüsse machen. An dieser Stelle möchte ich mich bedanken für die guten Gespräche, Augen-Blicke😉 und auch für die Geduld der Cosplayer und ihren Helfern im Hintergrund, welche mir zu vielen Shots verhalfen. Natürlich kam die Arbeit nicht zu kurz, denn dafür war ich ja auch da. Insgesamt verteilte ich an diesem Nachmittag sicherlich gegen Tausend Flyers. Manuale sagte mir, dass sie nichts mehr davon mit nach Hause nehmen wolle. Und so mutierte ich als Flyer Verteiler und kam ganz nebenbei mit den Besuchern ins Gespräch. Viele wollten wissen, was es mit dem Swiss Space Museum auf sich hat und wo es zu finden ist. Vielleicht müsste ich mal ein Interview mit Guido machen und ihm dieselben Fragen stellen. Wie sieht sein Businessplan aus? Wo wird das Museum entstehen? Ich vermute mal in Bern.
Im Laufe des späteren Nachmittags drängten sich immer mehr Cosplayer und Besucher gleichermassen hin zur grossen Halle mit der Bühne. Eine schier unendliche Zahl von Stühlen war aufgereiht und nur noch ganz zuhinterst fand sich noch Platz. Bewaffnet mit Kamera und neuem Objektiv lief ich an der Seite ganz nach vorne zur Bühne. Gerade noch konnte ich mir einen Stehplatz neben einer grossen Säule ergattern bevor auch hier der letzte Platz mit Fans belegt wurde. Mit etwas Verspätung startete der grosse Contest des Tages um die Wahl des besten Cosplayers. Selbstredend, dass damit natürlich auch Cosplayerinnen gemeint sind. Offensichtlich gab es Probleme mit der Reihenfolge der Debütanten wie auch dem Abspielen der Playback Musik. Dies verärgerte oder enttäuschte zumindest den einen oder die andere auf der Bühne. Naja, ich kann sie gut verstehen. Oft stecken viele Stunden Arbeit in den Kostümen und dann ist die Erwartungshaltung gross, dass alles funktionieren muss.
Nach sechs Uhr war der Contest vorbei und eine Welle von Menschen drängte sich an unserem Stand vorbei in die andere Halle. Man spürte, dass die Spannung nachliess und viele wollte sicher nach Hause oder gingen Essen. Auch ich machte mich nach einem langen Tag gegen sieben auf nach Hause. Draussen vor der Messehalle gab es ein dichtes Gedränge bei den Bus- /Tramhaltestellen. Es regnete und so versuchte man so gut es ging trocken zu bleiben. Der voll besetzte Ersatzbus fuhr wie gewohnt dank Baustelle am Bahnhof, zur Markthalle. Viele Cosplayer liefen wie ich zum Bahnhof. Ich kaufte mir etwas zu trinken und ein Sandwich. Das Perron füllte sich mit einigen Cosplayern, welche alle nach Zürich fuhren. Verwundert blieben manche Passanten stehen und bewunderten die ausserirdischen Gestalten und deren Outfits. Dies zog sich weiter im Bahnhof Zürich…
Sonntagmorgen fühlte ich mich ziemlich gerädert. Meine Füsse schmerzten, mein Rücken ächzte und meine Hände sahen mitgenommen aus. Dies würde ein anstrengender Tag werden. Als ich den Dienst am Welcome Desk übernahm begrüsste mich schon Manuela und Micki. Es gab icht viel zu tun. Sonntagmorgenstimmung eben. Etwas später meldete ich mich ab und schlenderten der ersten Etage durch die zahlreichen Stände. Hier gab es viel Fantasy im Angebot. Paintings, Accessoirs, Video Games, Board Games, Characters, Tatoos, Swords und sicherlich noch eine ganze Menge mehr. Im Groundfloor sah es mehr nach eSport und eGames aus. Mannschaften spielten gegeneinander, wurden von Speakern kommentiert und von den Zuschauern angefeuert. Einige erklärten dem Publikum wie sie ihre Taktik einsetzten, wie die virtuellen Waffen funktionierten oder wie die Tastaturen, Pods und die ganze Technik funktioniert.
Gegen Mittag wandelte sich das Ganze und mehr und mehr Aussteller fingen an ihren Stand abzubauen. Auch bei uns ging es langsam los. Plötzlich entdeckte ich Bruno, unseren Finanzminister. Wie hielten ein kurzes Schwätzchen. Und kurz darauf waren voll in den Abbauarbeiten eingetaucht. Überall hämmerte es, ratterte und gierte. Ich versuchte so gut als möglich alles wieder einzupacken, wie ich es ausgepackt hatte. Der Schweiss lief mir übers Gesicht. Ich weiss nicht wie wir dieses viele Material in so kurzer Zeit fast alles auf die Paletten gestapelt haben. Wenn ich an die grossen Panelwände denke, krieg ich noch heute davon Muskelkater. Aber es funktionierte alles und so setzten wir den Abbau weiter fort. Bruno erinnerte mich, dass wir den letzten Zug nicht verpassen dürfen. Nach halb zehn abends verabschiedeten wir uns und fuhren zu dritt im Zug nach Zürich. Irgendwie stolz auf das Geleistete, ziemlich erschöpft und sehr müde kam ich nach halb eins am Montagmorgen nach Hause. Nach einer langersehnten Dusche gings bald in die Heia. Den Montag habe ich mir freigenommen.




